Zahlen und Fakten
Initiator: Dr. Peters
Gegründet: 1960
Geschäftsfeld: Projekte im Bereich Schiffe (70), Immobilien (49) und US-Zweitmarktlebensversicherungen (2)
Laufzeit der Fonds: im Durchschnitt 16 Jahre (Immobilien: 19,5; Schiffe: 7,5)
Bisher aufgelegte Fonds: 121, davon 9 Fonds aufgelöst, weitere 19 in Liquidation
Gesamtvolumen: EUR 4,443 Mrd.
Eigenkapitalvolumen: EUR 2,184 Mio.
Durchschnittliche Verzinsung der Fonds: rund 8,8 % p. a. (Immobilien, linear); 11,9 % p. a. (Schiffe, linear)
Kommanditisten incl. Mehrfachzeichner: 54.191
Wiederanlagequote: unbekannt
Konzernstruktur: Konzernmutter: JS Holding GmbH & Co. KG; Töchter: Dr. Peters GmbH & Co. Emissionshaus KG, Dr. Peters GmbH & CO. KG, DS Schiffahrt GmbH & Co. KG
Alleinstellungsmerkmale: Breit aufgestelltes Vertriebsangebot. Sehr lang laufende Fonds mit Betonung auf Sicherheit und Rentabilität. Bauaufsicht, technische Überwachung und Schiffsmanagement (eigene Reederei). Größte Schiffsflotte in Deutschland nach Tragfähigkeit.
Leistungsbilanzanalyse vom 21.11.2007
Leistungsbilanzanalyse 2006 Dr. Peters
Dr. Peters zählt zu den fünf größten und ältesten Anbietern in Deutschland. Der Initiator wartete bereits mehrfach mit sehr innovativen Konzepten auf, die vom Markt übernommen wurden. Die teils negativen Einflüsse der Marktschwankungen konnte Dr. Peters 2006 deutlich egalisieren.
Der Initiator
Das eigentümergeführte Emissionshaus Dr. Peters wurde 1960 gegründet und hat mit einer Angebotspalette von 121 Fonds bisher über EUR 4,4 Mrd. Gesamtvolumen plaziert. Dies entspricht einem Eigenkapital von rund EUR 2,18 Mrd. Bisher wurden neben 70 Schiffsfonds 49 Immobilien- und 2 US-Zweitmarktlebensversicherungs-Fonds konzipiert. Somit ist der Initiator sehr erfahren. Das Hauptaugenmerk liegt auf langfristig ausgerichteten Angeboten mit einer möglichst hohen Gesamtanlagesicherheit. Durch die lange Historie hat Dr. Peters zahlreiche Marktschwankungen durchlebt. In der Vergangenheit haben rund 80 % der Fonds die Prognosen erreicht (auf Anleger gewichtet). Der Außenauftritt des Initiators ist ausgesprochen positiv und stimmig. Das Markenzeichen „DS“ steht für „Dynamik und Sicherheit“. Dem entspricht der erlebte Auftritt.
Schwächen – Rund 20 % der Angebote (gewichtet auf Anleger) haben Prognosen verfehlt.
Stärken – Sehr erfahrener Initiator mit breit diversifizierter Angebotspalette.
Note für Außenauftritt – A.
Die Angebotsstruktur
Dr. Peters hat eine breit diversifizierte Angebotsstruktur. Im Immobilienbereich wurden klassische Büroobjekte (4), Altenzentren (12), Hotels (20), Verbrauchermärkte (9) und Auslandsimmobilien (6) finanziert. Die Schiffsflotte unterteilt sich in Öl- und Produktentanker (37), Containerschiffe (27), Massengutfrachter (7), Gas-Tanker (2) und Kühlschiffe (2). Dabei wurden sowohl gebrauchte als auch neue Schiffe erworben. Dazu kommen aktuell noch zwei Angebote im Bereich US-Zweitmarktlebensversicherungen. Das Marktumfeld im Schiffsbereich ist derzeit beeindruckend: Auf Grund des weltweit steigenden Warentransfervolumens gehen Prognosen von zweistelligen Wachstumsraten im Containermarkt aus. Auch im Tankerbereich werden Steigerungen um die 2,5 % p. a. erwartet. Problematisch an einer langfristigen Einnahmekalkulation sind die großen Schwankungsbreiten im Charterbereich. Die Abhängigkeit von externen Faktoren, vor allem von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, ist ausgesprochen hoch. Durch die steigenden Rohstoffpreise haben auch die Einkaufspreise für Schiffe in den letzten beiden Jahren deutlich angezogen. Damit steigen die Chancen auf rentable Schiffsverkäufe. 2006 beschlossen 6 Fondsgesellschaften den Verkauf ihrer Schiffe. Die Beteiligten erwirtschafteten deutliche Gewinne über den Prognosen. Der Nachteil an der aktuellen Marktsituation (bspw. gestiegene Stahlpreise) ist die offensichtlich zunehmende Schwierigkeit, günstige Schiffe zu erwerben. Dr. Peters konnte auch 2006 Schiffe zu marktunüblich günstigen Konditionen erwerben. Dies ist offenbar auf langjährig etablierte Beziehungen zurückzuführen. Die teils negativen Einflüsse der Marktschwankungen im Charterbereich konnten Dr. Peters 2006 deutlich egalisieren. Aktuell verfehlen nur noch 11 Schiffsfonds die Prognosen (nach 20 in 2005). Der gegenwärtig ausgesprochen positive Markt sorgt derzeit (seit 2004) für einen Ausgleich der Mindereinnahmen. Dr. Peters hat aus den Marktentwicklungen gelernt und bereits Mitte / Ende der 90er Jahre Langfristcharter als Absicherungsinstrument eingeführt. Das schwächt die Abhängigkeit von Marktschwankungen ab. Bei 63 Fonds wurden die Planzahlen komplett erfüllt. 27 Schiffe weisen einen deutlichen Tilgungsvorsprung auf. Im Immobilienbereich haben bisher 12 Fonds (2005: 14) die Prognosen verfehlt. Grund war neben 3 typischen Ostfonds in der Regel eine von den Prognosen abweichende Inflationsentwicklung. 32 Immobilienfonds haben die Soll-Zahlen erfüllt bzw. teilweise deutlich übertroffen. Bei 3 Fonds fehlen die Soll-Angaben. Aus dem Hotelportefeuille (20) wurde 2006 ein Paket verkauft: 9 Fonds wurden aufgelöst, die Anleger haben bei 4 Hotels teils deutliche Mehrträge erhalten, 4 Fonds blieben teils deutlich hinter den Prognosen zurück. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, daß für die Prognosen jeweils die Prospektwerte des letzten Prognosejahres fortgeschrieben worden sind. Die beiden LV-Fonds sind derzeit in der Investitionsphase, nachdem die Anlageparameter gelockert werden mußten. Die Marktsituation erschwerte offenbar eine planmäßige zeitnahe Investition. 2006 konnte ein erstes Versicherungspaket erworben werden, das die Anlagekriterien übererfüllt. Damit lag Ende 2006 die Investitionsquote bei 95 %. Als Resümee läßt sich sagen, daß Dr. Peters sich offenbar bei einer negativen Entwicklung sehr aktiv um Schadensbegrenzung kümmert. Prüft man die einzelnen Fonds, so scheint dies auch weitestgehend zu gelingen. Speziell im Schiffsbereich kann Dr. Peters mit zahlreichen konzeptionellen Neuerungen glänzen, die im Markt Nachahmer fanden (zum Beispiel Langfristcharter und Turbotilgung). Dr. Peters gehört zu den Marktteilnehmern mit der längsten Emissionshistorie. Die erlebten Marktumbrüche resultierten in teils unerwarteten und nicht prognostizierbaren Schwierigkeiten für einzelne Fonds. Das Gesamtergebnis zeugt von der offensichtlichen Arbeitsqualität Dr. Peters.
Leistungsbilanz
Inhaltlich ist die Leistungsbilanz 2006 gewohnt umfangreich und optisch wie inhaltlich ansprechend gestaltet. Die textlichen Ausführungen sind sehr knapp und informativ gehalten. Die Wiederanlagequote wird bei Dr. Peters nicht erfaßt. Die durchschnittliche Laufzeit der bisher abgewickelten Projekte liegt bei rund 16 Jahren. Bei den typischerweise kürzer laufenden Schiffen wurden die ersten Projekte 1990 begonnen. Die Schiffe der Jahre 1990 bis 1997 laufen sämtlich noch. Aufgrund der Langfristcharter zeichnet sich bei Dr. Peters eindeutig ein Trend zu lange laufenden Schiffsfonds ab. Der Schwerpunkt der Angebote wird auf Ausschüttungen gelegt, gleichzeitig ist der Renditeverlauf dieser Fonds relativ gut planbar. Das Mehr an Sicherheit geht in der Regel zu Ungunsten einer möglichen Mehrrendite. Eine Anlage kann als langfristiger Basisbaustein eines konservativen Portefeuilles in Frage kommen. Der kumulierte Kapitalrückfluß in der Vergangenheit bewegt sich zwischen 0 % (US-LV-Fonds) und 357 %. Die erzielte Rendite aller Anlagen belief sich auf durchschnittlich 9,9 % p. a., der Bereich Immobilien erwirtschaftete linear durchschnittlich 8,8 % p. a., die Schiffe lagen im Durchschnitt bei 11,9 % p. a. linear. Legt man die Zahlen der Vergangenheit zu Grunde, so haben sämtliche Angebote bis auf eines zumindest positive Ergebnisse erzielt. Damit bewahrheitet sich der Anspruch auf „Sicherheit“ im Konzeptnamen „DS“.
Summa summarum
halte ich Dr. Peters für einen anlegerorientierten Initiator, der langfristig denkend agiert. Insbesondere beim Schwerpunkt Schiffsfonds liegt eine sehr gute Expertise vor. Das Haus ist innovativ, bei gleichzeitig stets möglichst großer Planbarkeit der einzelnen Angebote.