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Zahlen und Fakten

Initiator: HMV GmbH, Daisendorf

Investitionsfokus: Edelmetalle, hochwertiger Schmuck und Kunstobjekte

Steuerliche Struktur: Einkünfte aus Gewerbebetrieb

Geplante Laufzeit: Kündigung durch Anleger frühestens zum 31. 12. 2022

Mindestzeichnungssumme: EUR 5.000 zzgl. 5,5 % Agio

Plazierungsfrist: bis spätestens 31. 12. 2017 (verlängerbar um bis zu 24 Monate)

Mindestkapital: nein

Kommanditkapital: EUR 80 Mio. bis max. EUR 100 Mio., jeweils zzgl. 5,5 % Agio

Fremdkapital: nein

Geplante Ausschüttungen: 8 % p. a. ab 2019

Geplante Rendite: 12 % p. a.

Initiatorbeteiligung: 20 % vom Mehrgewinn nach Rückführung der Nettoeinlage und kumulierter Ausschüttung (rechnerisch 5 % p. a.)

Weichkosten: 19,43 % (incl. Agio), 1,8 % p. a. fallend auf 1 % (ab 01. 01. 2020)

Investitionsquote: 66,07 % incl. Agio

Liquiditätsreserve: EUR 5 Mio.

Treuhandkommanditist: Rödl Treuhand Hamburg GmbH Steuerberatungsgesellschaft

Kapitalverwaltungsgesellschaft: nein

Verwahrstelle: nein

Plazierungsgarant: nein

Alleinstellungsmerkmale: Innovative Mischung aus hohem physischem Edelmetallbestand und Schmuckhandel. Sehr attraktives Marktumfeld mit ausgeprägtem Wachstumspotential. Sehr hohe (mögliche) Initialkosten für den Anbieter. Da das Angebot als operative Gesellschaft konzipiert ist, greifen die KAGB-Vorgaben nicht.

Bewertung: 1- (Notenskala)

Investmentanalyse vom 04.11.2016

Beautiful Investment GmbH & Co. KG

Investitionen in handelsübliche Edelmetalle und selbst kreierten Schmuck – ein sehr innovativer Ansatz, der das Potential hat, den gesamten deutschen Juweliermarkt umzuwälzen. Die Substanzquote ist dank der Edelmetallkäufe hoch, das Gewinnpotential dank der Verkaufsmargen ebenfalls. Noch muß der Anbieter seine Sporen mit dem Konzept verdienen.

Der Anbieter

Hinter dem Emittenten, der Beautiful Investment GmbH & Co. KG, steht die HMV GmbH (Hoffmann Mittelmann Verwaltungs GmbH), Daisendorf. Beide Unternehmen wurden in der zweiten Jahreshälfte 2015 gegründet. Die vorliegende Emission ist die erste ihrer Art. Der Hauptverantwortliche hinter dem Konzept, Andreas Hoffmann, ist ausgebildeter Finanzwirt und seit rund 15 Jahren in der Anlageberatung tätig. Er arbeitete über 8 Jahre als Edelmetallhändler, davon 5 in der Schweiz, mit einem zusätzlichen Standort. Er kennt also die Usancen des Marktes und kann für den Fonds vorteilhaft einkaufen.

Ziel des Konzepts ist es, das Anlegerkapital gegen Turbulenzen an den Kapitalmärkten, einer möglichen Hyperinflation oder Währungsreform abzusichern. Zudem sollen durch ein „aktives Arbeiten“ mit Edelmetall für den Anleger hohe Renditen erwirtschaftet werden.

Laut Internetpräsenz sollen seine Unternehmen bis dato ein Volumen von EUR 90 Mio. an 1.500 Kunden vermittelt haben. Das vorliegende Konzept wurde über mehrere Jahre vorbereitet. Die fachliche Expertise für den Schmuckbereich bringt einer der wenigen deutschen auf Juweliere spezialisierten Unternehmensberater ein. Dieser aus Wettbewerbsgründen namentlich nicht zu nennende Fachmann kommt selbst aus einem Juwelierfamilienbetrieb. Er wird als Interimsmanager den Filialaufbau verantworten, bis ein leitender Angestellter eingestellt ist. Hoffmann ist zuständig für den Vertriebsaufbau; hier wird auf ein MLM-System gesetzt, neben Vertriebskanälen wie Televerkauf, Onlinehandel und Filialen.

Martina Mittelmann, bis dato Leiterin von Organisation und Finanzwesen, wird als Chefdesignerin den Bereich „CAD-Entwurf“ verantworten. Dank dieser modernen technischen Entwurfsmethoden kann der Fonds, gegenüber klassischen Designentwürfen, ein massives Einsparpotential realisieren.

Das angestrebte Mindestvolumen von EUR 80 Mio. bei einer Erstlingsemission zeigt deutlich die Ambitionen des Anbieters. Bis dato wurden bereits EUR 1 Mio. an Kapital gesammelt und davon 16.500 Unzen Silber und 275 Goldfrancs gekauft.

Da das Unternehmen operativ tätig ist, fällt das Angebot nicht unter die Vorgaben des neuen KAGB.

Auf Fragen im Rahmen der Analyseerstellung reagierte der Anbieter in einem persönlichen Termin mit sämtlichen relevanten Nachweisen.

Schwächen – Anbieter kann noch keine Erfolgsbilanz vorlegen.

Stärken – Innovativer Anbieter mit einer durchdachten Marktstrategie.

Der Markt

Der Edelmetallmarkt in Europa – der Anbieter fokussiert sich auf den Onlinehandel in Deutschland und den Präsenzhandel im Süden Deutschlands und die Schweiz (für die Schweiz liegen noch keine Genehmigungen vor) – ist nachweislich sehr attraktiv und weist hohe Zuwachsraten auf. Gleichzeitig ist speziell der Präsenzhandel sehr umkämpft und erfordert erfahrene Außendienstmitarbeiter. Der Anbieter will den Markt mittels schlanker Kostenstrukturen auf Unternehmensseite und gleichzeitig sehr attraktiven Verkaufspreisen auf Kundenseite stürmen. Ansprechenden Schmuck zu entwerfen, ist wohl die kleinste Herausforderung; Designs unterliegen in aller Regel keinem Schutzrecht. In Deutschland sind Verkaufsmargen von bis zu 300 % auf Juweliersebene keine Seltenheit. Der Edelmetallwert des Schmucks selbst tritt dabei stark in den Hintergrund. Wenn es Beautiful Investment durch niedrige Margen gelingt, dem Kunden begreiflich zu machen, daß Schmuck stets auch ein Rettungsanker für Notzeiten sein kann, wie beispielsweise in Indien, dann wird der Kunde mittelfristig von seinem Juwelier einen „fairen“ Preis einfordern. Hier kann das Konzept von Beautiful Investment punkten, wenn der Kunde proaktiv umworben wird und für seine Investition deutlich mehr Wert erhält, als bis dato beim Juwelier üblich.

Der Investitionsprozeß

Das Fondskapital soll in einen Basisstock (rund 70 %) an Edelmetallen fließen. Das restliche Nettokapital wird für den Auf- und Ausbau eines neuartigen Schmuckhandels investiert. Da der Anbieter den Schmuck selbst kreieren, herstellen lassen und vertreiben wird, ist die Wertschöpfungskette komplett abgedeckt. Der Schmuck wird in Kleinserien gefertigt, die Muster sollen künftig von Beautiful Investment entwickelt werden. Der Dreh- und Angelpunkt für das Konzept ist, neben einem funktionierenden Vertriebsmodell, der Kostenaspekt: Neben einem günstigen Einkauf des Rohmaterials, der über den Edelmetallhandel darstellbar ist, muß die Investitionsquote möglichst hoch sein. Der Vertrieb soll umsatzorientiert entlohnt werden, die Fixkosten auf Ebene der Anbieterin und der künftigen Filialen sind (geplant) minimal. Der Anbieter könnte dem Anlagekapital hohe fixe Konzeptionskosten entnehmen, würde jedoch damit sein eigenes Konzept ad absurdum führen.

Schwächen – Hohe mögliche Fixkosten in der Initialphase können Ertragsprognosen sprengen.

Stärken – Sehr schlanke Kostenstruktur im Schmuckvertrieb, faire Margen für Kunden.

Das Konzept

Das Anlegerkapital soll (in Stufen) vordergründig in physische Edelmetalle in Form von gängigen Kleinbarren und Münzen fließen. Diese werden laut Bestandskontrollvertrag alle 3 Monate von einem Wirtschaftsprüfer auf Vollständigkeit und stichprobenweise auf Echtheit geprüft. Mit einem deutlich kleineren Teil soll der Schmuckhandel betrieben werden, was bei überschaubaren Lieferzeiten der Hersteller realistisch sein sollte. Die Aufnahme von Fremdkapital ist nicht vorgesehen. Auf Basis des Kapitalerhalts (Edelmetall) fungiert der Schmuck als Renditebringer. Die Auswahl der Investments und die vertriebliche Kompetenz liegen bei den Verantwortlichen, das notwendige fachliche Wissen für Konzept und Aufbau des Schmuckhandels kommt von fundierter externer Seite.

Die Weichkosten fallen mit 19,43 % (incl. Agio) konzeptbedingt vertretbar aus. Die ausgewiesenen Konzeptionskosten liegen bei EUR 3,6 Mio. Die geplante Rendite für den Anleger wird mit 12 % p. a veranschlagt. Dies klingt aberwitzig hoch, fußt aber auf konservativen Parametern, die zusammen mit dem externen Unternehmensberater auf Basis der Branchenkennzahlen erarbeitet wurden. Immerhin wäre ein solcher Gewinnrückfluß eine angemessene Risikoprämie für das an sich schlüssige Konzept, das seine Feuerprobe noch vor sich hat.

Der hohe geplante Edelmetallsockel deckt rund 70 % des Kapital ab. Das kann kaum ein anderes Unternehmenskonzept in dieser Höhe bieten. Der Anbieter verdient, neben den laufenden Kosten, mit einer 20%igen Gewinnbeteiligung parallel zum Anleger, sobald dieser eine Rendite von 5 % p. a. erhalten hat. Wertsteigerungen aus dem Edelmetall werden nicht prognostiziert.

Schwächen – Konzept ist noch nicht erprobt, damit kein Leistungsnachweis. Erhöhtes Gesamtrisiko.

Stärken – Attraktives Marktumfeld. Innovatives Konzept ermöglicht hohe Gesamtrückflüsse. Großer Kapitalstock durch Edelmetallinvestition. Angemessene geplante Risikoprämie.

Die Zielgruppe

Auf den ersten Blick spricht der Fonds drei Zielgruppen an: den Investor, der über eine Diversifikation durch den Fonds eine vernünftige Risikostreuung erreichen möchte; den Anleger, der die Renditechancen dieses speziellen Marktes sucht; schließlich den konservativen Anleger, der den hohen Edelmetallanteil in Kombination mit der Schuldenfreiheit überzeugend findet. Aus meiner Sicht ist das Risikoprofil des Fonds überzeugend.

Das an sich schlüssige Konzept dürfte vor allem erfahrene Anleger ansprechen, die den Markt gut kennen und dem Anbieter einen hohen Vertrauensvorschuß gewähren. Andererseits entsprechen die möglichen Renditechancen dem erhöhten Gesamtrisiko dieser Start-Up-Finanzierung.

Summa summarum

halte ich das Angebot „Beautiful Investment“ der HMV GmbH, Daisendorf, für sehr interessant. Das Konzept ist an sich schlüssig, ein potentieller Anleger sollte sich auf jeden Fall einen persönlichen Eindruck von den handelnden Personen verschaffen. Das in der Anfangsphase risikobehaftete Investment bietet ein angemessenes Renditepotential. Meiner Meinung nach hat das Angebot eine Bewertung mit „sehr gut“ (1-) verdient.

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