Zahlen und Fakten
Initiator: Hanse Capital Finanzservice GmbH & Co. KG, Hamburg
Investitionsobjekte: neue und gebrauchte Schiffe aus Sondersituationen
Schiffsgröße: kleinere und mittlere Tonnage
Bereederung: IMM International Maritime Management GmbH & Co. KG, Hamburg
Technische Bereederung: z. B. Wallem GmbH & Co. KG
Laufzeit Charterverträge: überwiegend bis zu 24 Monate
Mindestzeichnungssumme: EUR 15.000 zzgl. 3 % Agio
Fondslaufzeit: geplant 3 bis 5 Jahre, durch Anleger erstmals zum 31. 12. 2020 kündbar
Gesamtinvestition: geplant EUR 30 Mio. bis maximal EUR 100 Mio., jeweils zzgl. 3 % Agio
Emissionskapital: EUR 19,949 Mio. zzgl. 3 % Agio
Mindestkapital: EUR 20 Mio.
Fremdkapital: nicht auf Ebene der Dachgesellschaft, auf Ebene der Projektgesellschaften bis zu 70 % möglich
Weichkosten: 13,8 % incl. Agio
Investitionsquote: 84,8 %, bez. auf EK incl. Agio und Liquiditätsreserve
Liquiditätsreserve: ca. 5 % der Gesamtinvestition
Initiator-Eigenbeteiligung: mindestens 7stellig
Schiffsbetriebskosten: Steigerung um 2,5 % p. a. ab 2012
Plazierungsgarantie: EUR 20 Mio. durch Vertriebspartner und Hanse Capital
Treuhandkommanditistin: Konzernunternehmen
Mittelverwendungskontrolle: externe WP-Kanzlei
Projektbeschaffung / Befrachtung: z. B.: Wallem GmbH & Co. KG, Frachtcontor Junge & Co. GmbH, Toepfer Transport GmbH
Alleinstellungsmerkmale: Antizyklische Strategie paßt zur Marktsituation. Unabhängiger Investitionsausschuß. Hohe Eigenbeteiligung des Emissionshauses und hohe Plazierungsgarantie durch externe Vertriebspartner und Hanse Capital.
Bewertung: 1 (Notenskala)
Investmentanalyse vom 21.03.2010
Hanse Capital Krisen-Gewinner II
Hanse Capital, 2009 das umsatzstärkste Haus im Segment Opportunitäten-Schiffsfonds, kann mit dem vorliegenden Fonds überzeugen: Er basiert auf dem Vorgängerfonds, kann aber durch diesen bereits das Funktionieren des Konzepts beweisen.
Der Initiator
Hanse Capital Finanzservice GmbH & Co. KG, Hamburg, wurde 1987 gegründet. Seit 2003 gibt es die Hanse Capital Emissionshaus GmbH. Der Hauptverantwortliche hinter Hanse Capital, Burkhard Tesdorpf, verfügt über einen sehr guten Zugang zur internationalen Schiffahrt. Der vorliegende Fonds ist der zweite opportunistische Blind-Pool-Fonds. Der Vorgängerfonds, mit ca. EUR 42 Mio. geschlossen, hat bereits ein erstes Schiff für rund 50 % des gutachterlichen Wertes erwerben können. Hanse Capital konnte sich 2009 trotz der geringen Mitarbeiterzahl (8) in einem sehr schwachen Marktumfeld als umsatzstärkstes Haus im Segment Opportunitäten-Schiffsfonds etablieren. Überzeugend ist die unübliche hohe Beteiligung des Emissionshauses / der Inhaber mit eigenem Kapital im mindestens 7stelligen Bereich. Im ersten Fonds wurden so über EUR 2 Mio. gleichberechtigt zu den Anlegern investiert. Auf Fragen im Rahmen der Fondsanalysen reagierte der Initiator innerhalb weniger Tage.
Stärken – Überdurchschnittlicher Marktzugang des Managements wurde durch ein erstes Objekt des Vorgängerfonds belegt. Initiator beteiligt sich sehr hoch mit eigenem Kapital.
Der Prospekt
Mit rund 104 inhaltlich relevanten Seiten fällt der Prospekt durchschnittlich umfangreich aus. Aufgrund des Blind-Pool-Charakters des Fonds fehlen klare Aussagen zur Wirtschaftlichkeit der Anlage. Ansonsten ist der Fonds klar nachvollziehbar und transparent.
Der Markt
Die aktuell abkühlende Weltwirtschaft hat auch im Schiffahrtsmarkt deutliche Spuren hinterlassen. 2009 weist der IWF ein negatives Weltwirtschaftswachstum aus. Für die kommenden Jahre wird wieder eine Erholung erwartet; inwieweit diese Prognosen nur Zweckoptimismus sind, bleibt abzuwarten. Eine Tatsache ist auf jeden Fall über jeden Zweifel erhaben: Im aktuellen Marktumfeld mehren sich Insolvenzen von Reedern und Schiffsgesellschaften. Durch Überkapazitäten bei gleichzeitig gesunkener Nachfrage geht zahlreichen Betreibern das Geld aus. Damit bieten sich Investoren mit gefüllten Kassen goldene Gelegenheiten. Jetzt können Schiffe für bis zu 50 % unter ihrem eigentlichen Marktwert erworben werden. Wertet man Transaktionen der letzten Monate aus, so fällt auf, daß vor allem Profis mit einer langfristigen Investitionsplanung jetzt Chancen nutzen. So kaufen bspw. griechische Reeder günstig schlecht beschäftige Tanker auf. Kann ein Investor es sich leisten, die aktuelle Krise auszusitzen, wird er am Ende zu den Gewinnern zählen. Größere Einbrüche sind auch im zyklisch verlaufenden Schiffahrtsmarkt bereits vorgekommen. Nach derartigen Marktbereinigungen ändert sich nichts an der Tatsache, daß Schiffe das internationale Transportmittel Nummer 1 sind und bleiben werden. In Zeiten der wirtschaftlichen Abkühlung wird alte Tonnage verschrottet, und die Orderbücher werden, wenn möglich, bereinigt. Am Ende der Krise bedeutet dies unter dem Strich, daß die Gesamtflotte jünger sein wird. Wie der Initiator nachvollziehbar herleitet, weist der Markt der kleineren und mittleren Schiffe das beste Verhältnis von kleinem Orderbuch zu hohem Verschrottungspotential auf. Da der Zweitmarkt für gebrauchte und notleidende Schiffstonnage extrem volatil ist, sind für einen hohen Investitionserfolg ein extrem gutes Netzwerk und sehr kurze Entscheidungswege essentiell.
Stärken – Attraktives Marktumfeld, das hohe Einkaufsgewinne möglich macht.
Die Anlageparameter
Der Fonds soll Marktopportunitäten in den verschiedenen Schiffsklassen nützen, vor allem im Bereich kleiner und mittlerer Tonnage. Ob es sich dabei um Neubauten oder Gebrauchte handelt, ist unerheblich. Wichtig ist das Marktpotential aus einem mög-lichst günstigen Einkauf. Da auf dem Markt oft attraktive Verbundgeschäfte angeboten werden versteht sich der Fonds als Kapitalsammelstelle, die bei Bedarf auch Schiffspakete erwerben kann. Zudem kann der Fonds zusammen mit dem Vorgängerfonds investieren, was durch die damit erhöhte Kriegskasse die Beweglichkeit am Markt erhöht. Insgesamt hat der Anbieter mit dieser Ausweitung der Anlageparameter auf das Marktgeschehen reagiert, nachdem in der Startphase beim Vorgängerfonds ein lukratives Geschäft an mangelndem Eigenkapital gescheitert ist. Für eine Anlageentscheidung wird ein vollständig unabhängiger Investitionsausschuß, bestehend aus 9 etablierten Marktkennern, hinzugezogen. Die einzelnen Mitglieder haften in Form von substantiellen Plazierungsgarantien indirekt für den Fondserfolg. Außerdem muß jede Kaufentscheidung einstimmt erfolgen. Mit Hilfe des Ausschusses sowie eines etablierten Netzwerkes werden konkrete Investitionen geprüft und zur Entscheidung vorgelegt. Vor einer Investitionsentscheidung wird über kompetente Fachleute die Werthaltigkeit des Schiffes geprüft. Tatsächlich können nur über den bestehenden exzellenten Marktzugang für Anleger lukrative Investments gefunden werden. Eine Investitionsentscheidung hat innerhalb kürzester Zeit zu erfolgen, will der Fonds auch zum Zuge kommen.
Stärken – Nachvollziehbare Anlagekriterien. Flexible Investitionsstrategie mit Blind-Pool-Charakter ermöglicht das Mitnehmen von Marktchancen. Unabhängiger Investitionsausschuß mit wirtschaftlichem Interesse am Fondserfolg.
Das Konzept
Der Fonds lehnt sich an das bewährte Modell des Vorgängerfonds an und wurde in einigen Details weiter optimiert: So kann der vorliegende Fonds parallel zum Vorgänger und auch nur anteilig in Schiffsgesellschaften investieren. Damit können auch Schiffspakete erworben werden. Nach wie vor weisen kleinere Schiffe ein gutes Marktumfeld auf. Ob sich das wirtschaftliche Wiedererstarken einzelner Regionen mittelfristig stabilisieren kann, ist für die Investoren im ersten Schritt unerheblich. Werden die Zielinvestments zu ähnlich guten Konditionen wie die erste Investition des Vorgängerfonds getätigt, so wäre eine derartige Investition auch bei einem erst nach mehreren Jahren wiedererstarkenden Markt lukrativ. Über die Qualität der Investitionen wacht, wie beim Vorgängerfonds, ein unabhängiger Investitionsausschuß. Das hinter dem Emissionshaus stehende Netzwerk hat die Feuerprobe durch den Fonds Krisen-Gewinner I bestanden. Eine nachvollziehbare Aussage über den möglichen wirtschaftlichen Erfolg des Fonds ist seriöserweise nicht möglich. Zu viele Faktoren sind unbekannt, in erster Linie sind sämtliche Angaben zu den möglichen Zielschiffen Unbekannte. Die hohe Eigenbeteiligung des Managements läßt jedoch einen überdurchschnittlichen Erfolg erwarten. Der Initiator wird während der Laufzeit wie folgt entlohnt: Über eine Bereederungsgebühr (von 5 % auf bis zu 2 % fallend, siehe Prospekt) hinaus erhält er einen Gewinnvorab (3 %) aus dem Bruttoerlös. Der Mehrgewinn wird wie folgt verteilt: Der Anleger erhält 85 %, den Rest erhält der Initiator, sobald der Anleger eine rechnerische Verzinsung seiner Einlage von 10 % p. a. erhalten hat. Sehr positiv fällt aus Anlegersicht die marktunüblich hohe Eigenbeteiligung des Emissionshauses an den einzelnen Investments auf, die bei bis zu 10 % liegt. Die anfänglichen Weichkosten sind mit 13,8 % (incl. Agio) im Vergleich zum Vorgängerfonds (14,4 %) weiter verbessert. Für Anleger, die neben den allseits publizierten Nachteilen des aktuellen Marktgeschehens die mittel- und langfristigen Chancen begreifen und für sich nutzen wollen, ist der vorliegende Fonds, dessen Konzept nachweislich aufgeht, wie geschaffen.
Stärken – Geplanter Einkauf von klein- und mittelteiliger Tonnage in verschiedenen Schiffssegmenten. Nachweislich exzellenter Marktzugang. Konservative und nachvollziehbare Kalkulation. Flexible Investitionsumsetzung. Sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aus den Fondsobjekten. Sehr kurze geplante Laufzeit. Hohe Eigenbeteiligung des Initiators, Plazierungsgarantie über EUR 20 Mio. durch Hanse Capital und unabhängige Vertriebspartner.
Summa summarum
halte ich das Angebot „Krisen-Gewinner II“ des Initiators Hanse Capital, Hamburg, für ausgezeichnet. Der Anbieter versteht sein Geschäft nachweislich, der notwendige Marktzugang besteht, wie beim Vorgängerfonds bewiesen wurde. In meinen Augen hat das Angebot eine Bewertung mit „ausgezeichnet“ (1) verdient.