Zahlen und Fakten
Initiator: Lloyd Fonds
Investitionsobjekte: MS „Sofia Schulte“, MS „Las Vegas“, MS „Lloyd Don Pascuale“
Nutzungsart: Containerschiffe mit 2.824 TEU, 5.085 TEU, 8.204 TEU
Hersteller: drei renommierte Werften aus Südkorea
Steuerliches Konzept: gewerbliche Einnahmen, ausgeübte Option zur Tonnagesteuer
Fertigstellung: 23. Mai 2007, voraussichtlich Anfang Juli 2008, 4. Januar 2007
Geplante Übernahme: Mitte Januar 2008, Anfang Juli 2008, Anfang Februar 2008
Reeder: drei erfahrene, international tätige Reeder, als Partner der Emittentin etabliert
Charterer: drei der größten Charterer mit Dynamar-Rating von 3, 1 und 1-2
Charterdauer: 4 Jahre (+/- 30 Tage), mind. 8/ max. 10 Jahre, 10 Jahre (+/- 90 Tage), jeweils ab Ablieferung
Mindestzeichnungssumme: EUR 10.000 zzgl. 5% Agio
Geplante Laufzeit: rund 18 Jahre, früheste Kündigung durch Anleger zum 31. Dezember 2025
Bruttobau-/kaufpreise: USD 53,9 Mio., USD 77,86 Mio., USD 99,5 Mio.
Gesamtinvestition: EUR 194,211 Mio.
Emissionskapital: EUR 70 Mio. zzgl. 5% Agio
Schiffshypothekendarlehen: EUR 115,276 Mio. (59% des GK), davon 35% in YEN, komplette Tilgung bis Mitte 2024, USD/EUR-Wechselkurs durch Devisenoptionen bzw. -termingeschäft abgesichert
Geplante Ausschüttungen: 3% p.a. (2008), steigend auf 20% p.a. (2025), Schlußausschüttung 68,2%, kumuliert 228,7%
Verkaufserlös netto: USD 16,17 Mio., USD 21,8 Mio., USD 27,86 Mio. (28 bis 30%)
Weichkosten: 19,5% (bez. auf EK), 7,5% (bez. auf GK), incl. Agio
Liquiditätsreserve: EUR 2,206 Mio. (1,1% bez. auf GK incl. Agio)
Wertgutachten: Blankenburg, Hamburg
Plazierungsgaranten: Lloyd Fonds AG, Hamburg, NSC Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG, Reederei Thomas Schulte GmbH & Co. KG
Alleinstellungsmerkmale: Drei fabrikneue Containerschiffe in unterschiedlichen Größenklassen. Langfristcharter.
Bewertung: 1- (Notenskala)
Investmentanalyse vom 08.08.2007
Lloyd Fonds Schiffsportfolio III
Der Initiator
Lloyd Fonds wurde 1995 gegründet und im Dezember 2001 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (seit Oktober 2005 börsennotiert). Bis dato wurden insgesamt 81 Beteiligungsangebote initiiert, davon 66 Schiffsfonds. Das bisherige Investitionsvolumen liegt bei ca. EUR 3,5 Mrd. Bisher haben sich über 30.000 Anleger an den Fonds beteiligt. Der Außenauftritt ist hanseatisch zurückhaltend und sehr professionell.
Stärken - Sehr erfahrener Anbieter mit einer sehr guten Leistungsbilanz.
Note für Außenauftritt - A.
Der Prospekt
Mit 160 inhaltlich relevanten Seiten fällt der nach IDW-S4-Standard verfaßte Prospekt sehr umfangreich aus. Die Aufmachung ist sehr ansprechend, die Bild- und Textgestaltung gelungen.
Stärken - Ein inhaltlich und optisch angenehm zu lesender Prospekt.
Der Markt
Der Containermarkt weist ein seit Jahren stabiles Wachstum auf. Als Motor dafür sehen Prognosen übereinstimmend ein weiteres Weltwirtschaftswachstum. Container sind als internationales Transportmittel mittlerweile Standard. Das überseeische Transportvolumen steigt auf Grund einer stabilen internationalen Nachfrage (speziell aus Asien) konstant mit Raten von rund 10% p.a. an. Der Bedarf an neuen Containerfrachtern steigt parallel. Grundsätzlich durchläuft der Containermarkt Preiszyklen, wie alle anderen Märkte auch. Speziell durch die aktuell auf den Markt drängenden Neubauten erhöhen sich die Schwankungen im Chartermarkt. Im 10-Jahres-Mittel sind die Charterraten vergleichsweise hoch. Auf Grund eines prognostizierten Weltwirtschafts- und Containermarktwachstums sollten sich die Charterraten auf einem hohen Mittelwert einpendeln. Grundsätzlich gibt es im Containermarkt einen deutlichen Trend zu immer größeren Schiffen. Mit dieser wirtschaftlich sinnvollen Entwicklung wächst auch die Abhängigkeit vom Markt. Bei einem aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlichen Markteinbruch würden vermutlich die großen Schiffsklassen als erstes unter einem Preiseinbruch leiden, da diese weniger flexibel einsetzbar sind als kleinvolumige Schiffsklassen.
Stärken - Langfristig stabil wachsendes Marktumfeld.
Die Objekte
Alle drei Vollcontainerschiffe sind Neubauten. Die Übernahme durch die Fondsgesellschaft soll zwischen Januar und Juli 2008 erfolgen. Die MS „Sofia Schulte“ fällt mit 2.824 TEU in die Sub-Panamax-Klasse. Die MS „Las Vegas“ zählt mit 5.085 TEU zum Segment Panamax-Schiffe und die MS „Lloyd Don Pascuale“ mit 8.204 TEU zu den Post-Panamax-Schiffen. Durch die Diversifikation über drei Größenklassen ergibt sich für den Anleger eine hohe Risikoverteilung. Alle drei Schiffe sind technisch auf dem modernsten Stand. Die Schiffstypen sind erprobt und stellen eine Weiterentwicklung bewährter Vorbauten mit verbesserter Wirtschaftlichkeit dar. Die Bauqualität wird per Gutachten jeweils für gut befunden. Die Verkaufserlöse am geplanten Fondslaufzeitende (2025) wurden angesichts der modernen Neubauten konservativ mit 28 bis 30% des Bruttokaufpreises prognostiziert. Die Schiffe sind zwischen 4 und 9 bzw. 10 Jahre ab Ablieferung verchartert. Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung wird mit ausreichend Sicherheitsabschlägen gerechnet. Gleichwohl sind langfristige Prognosen ausgesprochen schwierig: Die Charterraten sind von 2002 bis Mai 2005 unerwartet hoch gestiegen. Von Mitte 2006 bis Anfang 2007 entwickelten sie sich rückläufig, lagen jedoch immer noch auf hohem Niveau. Seit Anfang 2007 sind die Charterraten für Schiffe ab der Panamax-Klasse wieder gestiegen. Für Schiffe ab der Panamax-Klasse aufwärts liegen noch keine durchgängig dokumentierten Marktdaten vor. Post-Panamax-Schiffe sind grundsätzlich für weltweite Liniendienste einsetzbar. Die wichtigsten Häfen stellen sich auf größere Schiffe ein, was den Schiffstypen des Fonds entgegenkommt.
Stärken - Drei neue und moderne Schiffe in unterschiedlichen Größenklassen, für die eine langfristig nachhaltige Nachfrage besteht.
Die Partner
Die drei Charterer sind ausgesprochen renommiert und finanziell gesund. Dies drückt sich in den Dynamar-Rating-Noten aus: Rudolf A. Oetker KG (3), A.P. Møller-Maersk A/S (1) und CMA CGM (1-2). Die drei Reeder sind ebenfalls international etabliert. Die Zusammenarbeit mit Lloyd Fonds ist erprobt. Die Reederei Thomas Schulte GmbH & Co. KG ist Vertragspartner für 18 Schiffe der Lloyd-Fonds-Flotte, die NSC Schifffahrtsgesellschaft mbH & Cie. KG ebenfalls für 18 Schiffe und die Katharinen Schiffahrt GmbH & Cie. KG für 3 weitere Schiffe. Positiv ist die Plazierungsgarantie durch die erstgenannten beiden Reeder für die eigenen Schiffe. Dies drückt m.E. ein hohes Maß an Vertrauen in die Emittentin aus. Damit wird die verhältnismäßig geringe Eigenbeteiligung der drei Reedereien über EUR 550.000 kompensiert. Die Lloyd Fonds AG beteiligt sich mit EUR 325.000.
Stärken - Nachweislich erfahrene und bonitätsstarke Partner.
Das Konzept
Der Anleger soll in drei neue Vollcontainerschiffe unterschiedlicher Größenklassen investieren. Die TEU-Klassen reichen von der Sub-Panamax- bis zur Post-Panamax-Größe. Die Schiffe sollen bis Juli 2008 übergeben sein. Sie sind technisch modern, die Bauweise und die Einkaufspreise sind per Gutachten positiv beurteilt. Der Initiator prognostiziert bei einer geplanten Laufzeit von rund 18 Jahren kumulierte Ausschüttungen von 229%. Der Weichkostenanteil ist mit 19,5% (bez. auf EK, incl. Agio) für einen Schiffsfonds angenehm niedrig. Die Schiffshypothekendarlehen (59%) sollen bis Mitte 2024 vollständig getilgt sein. Positiv fällt die Währungssicherung der Kaufpreise mit Hilfe von Devisengeschäften auf. Sämtliche eingebundenen Partner sind professionell und etabliert. Die drei Reedereien sind jeweils international etabliert. Sie sind mit relativ geringen Summen an der Emittentin beteiligt. Auf der anderen Seite übernehmen zwei Reeder für ihr jeweiliges Schiff die Plazierungsgarantie, was ganz allgemein für ein hohes Maß an Vertrauen spricht. Zwei der Schiffe sind für 8 bis 10 Jahre verchartert, die MS „Sofia Schulte“ nur für rund 4 Jahre. Andererseits sollte dieses Schiff als kleinstes der Gruppe relativ leicht im Markt vermittelbar sein. Das Chancen-Risiko-Verhältnis ist beim vorliegenden Konzept sehr gut. Die Risikodiversifikation über drei neue und moderne Schiffe läßt das Angebot vor dem aus heutiger Sicht exzellenten Marktumfeld, gepaart mit der transparenten und vorsichtigen Kalkulation, als sehr solide erscheinen.
Stärken - Konservatives Konzept mit einem guten Chancen-Risiko-Verhältnis und einem ausgeprägten Mehrertragspotential. Neue und moderne Schiffe. Sehr gutes Marktumfeld. Etablierte, bonitätsstarke Partner. Risikodiversifikation durch drei Schiffe in drei unterschiedlichen Größenklassen.
Summa summarum
halte ich das aktuelle Angebot „Schiffsportfolio III“ des Initiators Lloyd Fonds AG für sehr gut. Der Außenauftritt des Initiators verdient ein A. Die Fondskonzeption ist konservativ, das Gesamtanlagerisiko speziell durch die Portfoliostruktur sehr niedrig. In meinen Augen hat das vorliegende Angebot eine Bewertung mit „sehr gut“ (1-) verdient.