Zahlen und Fakten
Initiator: Wellington Partners Verwaltungs GmbH
Investitionsobjekt: Wellington Partners Ventures III Life Science Fund L.P. (Volumen mind. EUR 100 Mio.)
Investitionsfokus: Zielfonds investiert in Unternehmen aus den Bereichen innovative Therapeutika, Diagnostika und medizintechnische Produkte
Konzeption: Direktinvestitionen
Steuerliche Struktur: vermögensverwaltend
Geplante Laufzeit: bis 31.12.2015, früheste Kündigung durch Anleger zum 31.12.2015
Gesamtinvestition: geplant EUR 25 Mio. (max. EUR 35 Mio.) zzgl. 5% Agio
Mindestzeichnungssumme: EUR 10.000 zzgl. 5% Agio
Fremdkapital: nein
Geplante Rendite: über 10% p.a. (IRR) nach Abzug aller Kosten
Weichkosten: 11,6% (incl Agio), 11% (excl. Agio)
Investment Manager (IM): Life-Science-Abteilung der Wellington Partners Verwaltungs GmbH
Treuhandkommanditist: Fremdunternehmen/Rechtsanwaltsgesellschaft
Plazierungsgarantie: nein
Benötigte Mindestkapitalisierung: nein
Mittelverwendung (Gesamtvolumen incl. Agio): rd. 88% incl. Liquiditätsreserve
Alleinstellungsmerkmale: Hochattraktiver Zielmarkt. Sehr erfahrener Investment Manager. Vorzugsausschüttung für Anleger. Sehr günstige Kostenstruktur.
Bewertung: 1 (Notenskala)
Investmentanalyse vom 02.02.2007
Wellington Partners Ventures III Life Science
Der Initiator
Gegründet 1991, gehört der Initiator Wellington Partners, München, zu den erfahrensten und erfolgreichsten Anbietern von PE-Investitionen im Segment Life Science in Deutschland. Das vorliegende Angebot ist inzwischen das dritte, wobei in der Anfangsphase des Unternehmens zahlreiche Einzelinvestitionen plaziert wurden. Die Erfolgsbilanz dieses Initiators ist sehr gut, die Ausfallquote bei den Zielunternehmen unüblich niedrig (2 aus 22 im Bereich Life Science). Der Außenauftritt ist professionell.
Stärken - Sehr erfahrender Nischenanbieter mit einer hervorragenden Historie.
Note für Außenauftritt - B.
Der Prospekt
Mit rund 103 entscheidungsrelevanten Seiten fällt der Prospektumfang durchschnittlich aus. Die Markterläuterung ist sehr gut gelungen, die grafische Gestaltung gut.
Stärken - Gut lesbarer und ansprechender Prospekt.
Der Markt
Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen werden in zwei unterschiedliche Formen unterteilt: Bei Venture Capital (VC) ist ein Unternehmen noch relativ jung, so daß für den Anleger die Qualität und die damit verbundenen Erfolgsaussichten des Unternehmensgegenstandes schwer abzuschätzen sind. Ebenso sind die Managementqualität und das Marktumfeld in aller Regel noch große Unbekannte. Bei einer Anlage korreliert eine weit überdurchschnittliche Renditechance mit einem vergleichsweise hohen Risiko. Bei Private Equity (PE) stellt sich die Situation anders dar: Das Unternehmen ist in aller Regel bereits in seinem Marktsegment etabliert. Ein Erfolg läßt sich hier anhand fundamentaler, durch Wirtschaftsprüfer testierter Daten, bestehender Kundenbeziehungen und der Ergebnisse der Vorjahre besser einschätzen. In aller Regel benötigt ein solches Unternehmen zusätzliches Kapital für eine Wachstumsfinanzierung. Der Markt speziell für im Gesundheitsentwicklungsbereich tätige Unternehmen in Europa ist hochattraktiv. Rund 2/3 aller bekannten Krankheiten sind bis dato nicht adäquat behandelbar. Die einzelnen Marktsegmente bewegen sich jeweils im mehrstelligen EUR-Mrd-Bereich. So belief sich der Markt für pharmazeutische Produkte in Europa 2004 auf etwa EUR 110 Mrd. In Europa gibt es derzeit über 1.700 Biotechnologieunternehmen. 370 davon sind in Deutschland ansässig. Der Reifegrad eines Biotechunternehmens wird an der Anzahl der Produkte in fortgeschrittenen klinischen Studien gemessen. Die Anzahl reifer Firmen in den unterschiedlichen Stadien hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Damit steht Investoren eine zunehmende Zahl interessanter Zielunternehmen in einem hochattraktiven Marktumfeld gegenüber. Die Schwierigkeit liegt systembedingt im Herausfinden möglicher tragfähiger Konzepte. Die Ausfallquote wird selbst bei einem sehr erfahrenen und hervorragend vernetzten Investment Manager hoch sein.
Schwächen - Sehr schwieriges Marktumfeld, da sich Konzepte auch während der Entwicklungsphase jederzeit als untragbar entpuppen können.
Stärken - Hochinteressanter Markt mit großem Renditepotential bei entsprechend erfahrenem Investment Manager.
Der Partner
Wellington Partners bewegt sich bereits seit 1991 im PE-Markt. Damit ist dieses Unternehmen nach hiesigen Maßstäben sehr erfahren. Aktuell werden rund EUR 415 Mio. an Anlegergeldern verwaltet. Die bisherigen Investitionen von Wellington Partners in Form von Direktinvestitionen bzw. Fonds waren sehr erfolgreich. Die Leistungsbilanz ist ausgesprochen positiv, der Anteil an Unternehmen aus dem Bereich Life Science war von Beginn an hoch (insgesamt 22). Bis dato wurden von 85 Zielunternehmen erst 2 Unternehmen vollständig abgeschrieben. Diese niedrige Ausfallquote spricht für eine ungewöhnlich professionelle Investitionsauswahl. Sehr vorteilhaft bei diesem Partner ist der mögliche Leistungsnachweis für Zielunternehmen aus dem Bereich Life Science. Ganz offensichtlich hat Wellington Partners sehr viel Erfahrung in diesem Segment, das internationale Netzwerk funktioniert sehr gut. Grundsätzlich konzentriert sich Wellington auf Unternehmen mit Produkten in einem relativ fortgeschrittenen Entwicklungsstadium mit gesicherten Patenten. Von 300 jährlich zur Investitionsprüfung angetragenen Unternehmen sollen bis zu 3 für eine tatsächliche Investition ausgewählt werden.
Schwächen - Blind-Pool.
Stärken - Sehr erfahrener Investment Manager mit einem beeindruckenden Leistungsnachweis speziell im Bereich Life Science.
Das Konzept
Der Anleger soll über Direktinvestitionen in den Bereich Life Science investieren. Konkret sollen Zielunternehmen aus den Segmenten Gesundheit, Medikamente, Medizintechnik, Diagnostik und biologisch nachwachsende Rohstoffe ausgewählt werden. Bei einer geplanten Laufzeit bis Ende 2015 soll der Anleger eine Rendite im zweistelligen Bereich nach Steuern erhalten. Das Konzept kommt ohne Fremdmittel aus. Die Investitionsquote liegt mit 88% (incl. Agio) bzw. 92,4% (excl. Agio) im Marktdurchschnitt. Die Weichkosten fallen mit rund 11,6% (incl. Agio) bzw. 11% (excl. Agio) durchschnittlich aus. Das Marktumfeld ist hochinteressant und bietet ein ausgezeichnetes Renditepotential. Das Risiko, geeignete Zielunternehmen zu finden, ist generell sehr hoch. Andererseits hat der Investment Manager in über 15 Jahren bewiesen, daß ein funktionierendes Netzwerk besteht. Über dieses wurde bisher eine überdurchschnittlich hohe Quote an erfolgreichen Firmen aus dem Bereich Life Science gefunden. Das Fondsmanagement erhält keine jährliche Vergütung oder Gewinnbeteiligung auf Fondsebene. Die jährliche Vergütung des Initiators fällt mit 0,3% sehr niedrig aus. Er ist am Erlös aus den Zielunternehmen auf Ebene des Zielfonds beteiligt. Der Zielfonds schüttet an den Initiator Wellington, der Fondsmanager für den Publikums- wie auch den Zielfonds ist, eine erfolgsabhängige Beteiligung von 20% nach Erreichen einer bestimmten Zielrendite aus. Der Publikumsfonds erhält damit eine Vorzugsausschüttung, einzig die Rückzahlung seiner Einlage (ohne Agio) ist bevorrechtigt zugesichert. Diese Vorzugsausschüttung ist bei Direktanlage nicht üblich und zeugt vom Glauben des Initiators an seine eigene Leistung. Da noch keine Zielunternehmen feststehen, handelt es sich beim vorliegenden Fonds um einen reinen Blind-Pool. Durch die Konstruktion als direkt investierender Fonds ist das Gesamtanlagerisiko hoch. Das vorliegende Schlüsselpersonenrisiko ist relativ, da die entscheidende Gruppe verhältnismäßig groß ist.
Schwächen - Blind-Pool. Ausgeprägtes Gesamtanlagerisiko.
Stärken - Erfahrener Investment Manager. Sehr interessantes Marktumfeld mit großem Renditepotential. Geringe Kostenstruktur. Vorzugsausschüttung auf Ebene des Zielfonds.
Summa summarum
halte ich das vorliegende Angebot „Ventures III Life Science“ des Initiators Wellington für ausgezeichnet. Der professionelle Außenauftritt rechtfertigt eine Bewertung mit B. Das Marktumfeld ist hochattraktiv, gleichzeitig aber sehr schwierig. Der externe Partner ist nachweislich sehr erfahren, die bisherige Leistungsbilanz langjährig und sehr positiv. Durch die Expertise des Initiators und die anlegerfreundliche Konzeption wird das Gesamtanlagerisiko relativiert. Aus meiner Sicht hat das Angebot eine Bewertung mit „ausgezeichnet“ (1) verdient.