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Zahlen und Fakten

Initiator: DSF

Objekt: 3 Solarstromkraftwerke im Bundesland Bayern

Fertigstellung: bis Ende 2004

Gesamtnutzfläche: 35,4 ha

Investitionsvolumen: EUR 49,48 Mio.

Abnahmequote: 100%

Abnahmevertragslaufzeit: 20 Jahre

Kommanditkapital: EUR 12,76 Mio. incl. 5% Agio

Fremdkapital: EUR 36,71 Mio. über Förderdarlehen (Seite 29 Prospekt)

Mindestzeichnung: EUR 10.000 plus 5% Agio

Laufzeit: geplant bis 2014, durch Anleger erstmals zum 31.12.2024 kündbar

Ausschüttungen: kumuliert 161,7% (bez. auf 10 Jahre) und 209,7% (bez. auf 20 Jahre), bezogen auf EK ohne Agio

Weichkosten: 30,3% (bez. auf Eigenkapital), 8% (bez. auf Gesamtinvestition)

Inflation: 2,0%

Gutachten: zu Energieertragsprognosen (meteocontrol und Fraunhofer Institut) und technischer Auslegung (TÜV Rheinland) liegen vor

Plazierungsgarantie: Deutsche Structured Finance

Bewertung: 2 (Notenskala)

Investmentanalyse vom 12.01.2005

DSF Solarfonds Bavaria

Der Initiator

Die Deutsche Structured Finance GmbH (DSF) ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Aareal Bank AG, Wiesbaden. Sie wurde als Spezialinstitut für strukturierte Finanzierungen und Sachwertinvestitionen in Wachstumsbranchen gegründet. Das emittierte Gesamtvolumen seit Geschäftsaufnahme im Jahr 1996 beträgt rund EUR 1,1 Mrd. Derzeit betreut das Unternehmen ein Portefeuille in Höhe von ca. EUR 1 Mrd. und mehr als 6.300 Investoren. Die prognostizierten Ergebnisse der von ihr verwalteten Fonds wurden laut Leistungsbilanz erreicht und teilweise übertroffen. Die Aareal Bank AG ist eine führende, im MDAX gelistete, internationale Immobilienbank mit Sitz in Wiesbaden. Der vorliegende Fonds ist das erste Angebot im Bereich Photovoltaik.

Stärken - Erfahrener Initiator mit einem sehr breiten Angebotsspektrum.

Der Prospekt

Mit 102 Seiten fällt der nach IDW-S4 erstellte Prospekt marktüblich umfangreich aus. Die optische Aufmachung ist durchschnittlich. Sämtliche vorgeschriebenen Angaben sind vorhanden. Die Risikoaufklärung, die vertragliche Struktur sowie Sensitivitätsanalysen sind gut gelungen. Sämtliche Verträge sind aufgeführt und erläutert. Die grundsätzliche Erläuterung des Investitionsumfeldes ist sehr fundiert aufbereitet.

Der Markt

Die Nutzung der Photovoltaik wird weltweit mit jährlichen Zuwachsraten von mehr als 30% ausgebaut. In den letzten zehn Jahren hat sich die weltweit installierte Leistung mehr als verzehnfacht. Ende des Jahres 2003 betrug sie in etwa 2.000 MW. In Deutschland sind nach Angaben des Bundesumweltministeriums im Jahr 2003 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 140 MW errichtet worden. Trotz des sehr hohen Zuwachses macht die Photovoltaik weniger als 1% der deutschen Energieerzeugung aus. Durch das Erneuerbare Energiengesetz (EEG) ist für den Anleger eine Planungssicherheit bezüglich der Stromabnahme gegeben. Die Betreiber des öffentlichen Stromnetzwerks sind für 20 Jahre ab Lieferbeginn zur Stromabnahme verpflichtet. Der Markt ist zur Zeit rasant am Wachsen. Nicht zuletzt auch durch Förderprogramme für private Hausbauer, steigt die Nachfrage nach Photovoltaik-Elementen stetig an. In Folge sind die Auftragsbücher der Hersteller ausgelastet. Die Preise steigen. Dadurch sinkt die Rentabilität heutiger Fonds. In einigen Jahren wird sich der Zyklus umkehren, dann werden die heutigen Angebote vergleichsweise überteuert sein. Allerdings werden die Einspeisevergütungen dann auch deutlich niedriger sein. Diese sinken laut Initiator für neue Anlagen jährlich um 5%. Die heutige geringe Rentabilität läßt sich klar an den Ausschüttungssummen bei marktüblichen Sicherheitsabschlägen sehen. Mit 160% kumulierter Ausschüttung auf 10 Jahre, bzw. rund 210% auf 20 Jahre, bleiben die Prognosen weit hinter den im Bereich Windkraft oder Geothermie erzielbaren Renditen.

Schwächen - Zur Zeit ist der Markt für die Bauteile überhitzt. In Folge sinkt die Gesamtrentabilität der Angebote.

Stärken - Interessanter Markt mit enormem Wachstumspotential.

Der Standort

Alle drei Standorte befinden sich im Bundesland Bayern. Die Grundstücke liegen außerhalb geschlossener Ortschaften, inmitten von Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Gebiet. Die Sonneneinstrahldauer wurde durch zwei namhafte Gutachten, von meteocontrol und Fraunhofer, untersucht (siehe Seite 29). Zwei der drei Standorte sind fertig gestellt und in Betrieb. Der dritte Park war zur Drucklegung des Prospekts zu 1/3 in Betrieb. Mittlerweile sind 2/3 in Betrieb genommen. Alle Grundstücke, die für den Solarpark, Infrastruktur und Netzanbindung benötigt werden, wurden entweder fest oder inklusive Verlängerungsoptionen für rund 30 Jahre ab Vertragsunterschrift vertraglich gesichert. Die - teilweise optionale - Restlaufzeit der Verträge ab Prospektherausgabe beträgt rund 28 Jahre. Sie liegt somit in jedem Fall über der avisierten Fondslaufzeit.

Die Anlage

In den 3 Solarparks werden mehr als 57.000 Photovoltaikmodule zum Einsatz kommen. Die Module werden in Reihen in Nord-Süd Ausrichtung aufgestellt. Ein sog. „PowerTrackerTM System“ sorgt für eine Nachführung der Anlagen von Ost nach West. Hersteller der Module ist Sharp. Die Wechselrichter und das Betriebsüberwachungssystem stammen von Siemens. Unter anderem werden die meteorologischen Meßdaten laufend von Fraunhofer ausgewertet. Abgesehen vom „Tracking System“ sind die restlichen Aspekte der drei Anlagen üblich. Die Einspeisung erfolgt in das Versorgungsnetz der E.ON Bayern AG (bzw. E.ON Netz GmbH).

Die Partner

PowerLight mit Sitz in Berkeley, Kalifornien wurde 1991 gegründet und beschäftigt ca. 100 Mitarbeiter. Insgesamt hat PowerLight bereits PV-Anlagen mit über 6,2 MWp installierte Leistung errichtet. Das Unternehmen ist damit nach eigenen Angaben Marktführer in den USA bei der Realisierung von kommerziell genutzten PV-Systemen. PowerLight bietet große kommerzielle Solarparks an und kauft die dazu notwendigen Komponenten bei Sublieferanten ein. PowerLight gibt im Rahmen des Vollwartungsvertrags eine 10jährige Leistungsgarantie ab. Fraunhofer ermittelt jährlich nachträglich den eingespeisten Strom, der im gegebenen Jahr hätte erwartet werden können. Power-Light leistet Ausgleichszahlungen, wenn diese Strommenge nicht erreicht wurde. Sharp Electronics Corporation ist eine Tochtergesellschaft der japanischen Sharp Corporation. Sharp ist der weltweit mit Abstand führende Hersteller von Solarzellen. Sharp erreichte im Jahr 2003 einen Weltmarktanteil von 26,4% (Vorjahr 22%). Nach eigenen Angaben erzielt die Sharp Electronics Umsätze von mehr als US$ 2,5 Mrd. Standard & Poors gibt Sharp ein Kreditrating von A. Sharp fertigt die Solarmodule für PowerLight und garantiert deren Leistungsfähigkeit für 25 Jahre. Ein weiterer Sublieferant von PowerLight ist die Siemens AG. Siemens liefert die Wechselrichter mit denen der Gleichstrom aus den Photovoltaikmodulen in Wechselstrom umgewandelt wird. Dieser wird in das Netz von Tochtergesellschaften der E.ON eingespeist. Siemens erhält von Standard & Poors ein Kreditrating von AA. Die Leistungsfähigkeit der Wechselrichter wird von Siemens im Rahmen eines Vollwartungsvertrags für 20 Jahre garantiert.

Stärken - Die Partner sind allesamt sehr erfahren. Durch die einzelnen Verträge sind sämtliche Risiken durch professionelle Unternehmen abgedeckt.

Das Konzept

Der Anleger soll in drei Solarstromkraftwerke im Bundesland Bayern investieren. Bei einer 20jährigen Laufzeit soll der Investor eine kumulierte Ausschüttung von 209% erhalten. Geplant ist ein Verkauf der Anlagen nach 10 Jahren. Hierfür ist eine Gesamtausschüttung von 160% avisiert. Beide Zahlen sind vergleichsweise niedrig. Dieser Renditeerwartung steht eine sehr hohe Planerfüllungssicherheit gegenüber, da umfangreiche Garantien eingebaut sind. Die Fondskonzeption ist konservativ, der reine Sicherheitsabschlag ist überdurchschnittlich hoch. Die geringe Rendite ist auf den zur Zeit schwierigen Markt für Bauteile zurückzuführen. Die Fremdfinanzierung von 74% der Gesamtinvestition ist durch Förderdarlehen bedient. Bezogen auf das Eigenkapital liegt der Anteil Weichkosten bei rund 30%, was vergleichsweise hoch ist. Die technische Anlage, sowie die Partnerunternehmen sollten einen reibungslosen Betrieb gewährleisten.

Summa summarum

halte ich das Angebot „Solarenergiefonds Bavaria“ des Initiators Deutsche Structured Finance für sauber konzipiert. Einer hohen Planerfüllungssicherheit steht eine vergleichsweise geringe Gesamtrendite gegenüber. Eine Beteiligung kann für einen konservativ eingestellten Anleger einen Basisbaustein seines Gesamtportefeuilles darstellen. In meinen Augen hat das vorliegende Angebot des Initiators DSF eine Bewertung mit „2“ (gut) verdient.

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